Marsberger Museumsgeschichte
Die Anfänge der Marsberger Museumsgeschichte liegen im Dunklen und ein genaues Gründungsdatum des Museums in Marsberg ist nicht bekannt. Es scheint ein Entwicklungsprozess gewesen zu sein. Propst Ludwig Hagemann (1859-1941) hatte sich um die „Marsberger Geschichte“ verdient gemacht und war Initiator und Gründungsvorsitzender des Marsberger Heimatbundes. Die Gründung scheint 1928 gewesen zu sein. In diesem Jahr wurde auch der Grundstein zum Heimatmuseum unserer Stadt gelegt.
In der Pfarrchronik St. Magnus ist für 1932 zu lesen:
Bis zum 1. Juli 1932 hatte der Sattlermeister Fritz Runte von der Kirchengemeinde das sogenannte „Eichmannsche Haus“ (der Propstei gegenüber) gemietet….. der frühere Laden wurde zu einem Vereinssaal und zum Museum eingerichtet.
Wiedereröffnung 4. Juli 1983
Im Jahr 1982 bat die Stadt Marsberg den Leiter des Sauerlandmuseums in Arnsberg, Dr. Rehemann, das Museum wieder in Gang zu bringen. Der ließ vom Dachboden, dem Keller und anderen Räumen der Stadtverwaltung Exponate, Unterlagen, Bücher und Bilder in die ehemalige Wohnung des Sparkassenleiters im Gebäude der alten Sparkasse zusammentragen. Alle Materialien wurden sortiert, geordnet und inventarisiert. Dr. Rehemann legte damit eine neue Grundlage für die Museumsarbeit. Die feierliche Eröffnung geschah am 4. Juli 1983.
Zum Museumsleiter wurde der Pensionär und ehemalige Oberleutnant i.R. Wolfgang Wamers ernannt. Mit äußerster Akribie pflegte er die Einrichtung. Im Jahre 1985 wurde das 50-jährige Bestehen des Heimatmuseums gefeiert. Wamers ging persönlich in die Ortschaften Marsbergs und bat um Exponate und Unterlagen. Die Bereitschaft war groß und so konnte er in der Hauptschule eine Ausstellung durchführen. Das Thema hieß: Fahnen – Uniformen – Dokumente.
Mit dieser Ausstellung wurde das Museum wieder in die Öffentlichkeit gerückt und von der Bevölkerung wahrgenommen.
Ein Archiv entsteht
Johannes Bödger schrieb von 1992 bis zu seinem Tode im Jahr 2007 ein weiteres Kapitel in der Marsberger Museumsgeschichte.
Durch seine vielfachen Beziehungen konnte er die Museumssammlung beträchtlich erweitern. Er hat sämtliche Unterlagen aus dem Bereich Marsberg, Dokumente, Ereignisse, Gegebenheiten, Informationen, Zeitungsausschnitte erfasst und diese in fast 600 Ordnern gesammelt.
Das Museum zieht um
Von 2007 bis 31.12.2016 leitete der ehemalige Grundschullehrer Hermann Runte das Heimatmuseum. Im Jahr 2014 zog das Museum in seinen neuen Standort in die Sturmi-Schule im geschichtsträchtigen Ortsteil Obermarsberg. Das historische Gebäude wurde im Jahr 1901 erbaut. Für die Dauerausstellung nutzte man die Klassenräume im Erdgeschoss.
Themen der Ausstellung sind:
- Die besondere geologische Situation des Marsberger Raumes und sein Bergbau.
- Die Frühgeschichte und die Ereignisse rund um Karl den Großen.
- Das mittelalterliche Zunftwesen und die Hexenverfolgung.
- Die Ereignisse während des 30-jährigen Krieges.
- Sakrale Gegenstände und Werke der Bildhauerwerkstatt Papen aus Giershagen.
- Einrichtung und Arbeitsweise einer historischen Apotheke der Apothekerfamilie Iskenius.
Kleines Museum im Wandel
Seit dem 1. Januar 2017 leitete der pensionierte Geschichts- und Erdkundelehrer Heiner Duppelfeld bis zum 1. Juli 2023 das Museum in Marsberg. Wir können dieses Kapitel der Marsberger Museumsgeschichte auch „Kleines Museum im Wandel“ nennen, denn es war ihm ein großes Anliegen, alle Ortsteile der Stadt Marsberg in das Museumsgeschehen einzubinden. Ein wichtiger Schritt war die Umbenennung des „Heimatmuseum der Stadt Marsberg“ in „Museum der Stadt Marsberg“. Dies beschloss der Rat der Stadt Marsberg am 10.09.2019.
Im Jahr 2020 gewann das Museum der Stadt Marsberg neben der „Pastorenscheune“ in Medebach-Düdinghausen den Wettbewerb „Kleine Museen im Wandel“. Dieses Förderprojekt trägt das LWL-Museumsamt für Westfalen, der Westfälische Heimatbund und die Museumslandschaft Hochsauerlandkreis. Umfangreiche Beratungs- und Schulungstermine standen 2021 für das Museumsteam an. In den Jahren 2023 und 2024 wird der Wandel unseres kleinen Museums Gestalt annehmen. Wir freuen uns auf eine spannende Zeit.